„Curve and Boundary“ focusses on improvisational developments in limited condition. During this pandemic/lockdown time, our freedom is forced to be limited and it is our ability of adaptation that gives us alternative passage to keep our heads up. A sequence starts from single action, and then the action will be repeated and develops in the limitation. Materials from those acts above compose a final product.
Lange Staart explores subjects (collective) subconscious/memory through repetition and rhythm. To question normal to re-observe and re-understand ordinality/nature without prejudice. Staart currently works where the wind carries and allows Staart to stay and work during this strange time.
During the 16th century, it happened that hundreds of people started to dance in the streets of Strasbourg, in a desperate, apocalyptic mood. Some of them even died, after days and even weeks of crazed, uninterrupted dancing. This historical “dance epidemic“ is the starting point for my outdoor research practice in the streets of my neighborhood of Berlin-Friedrichshain. In several performative walks, in a time when bars, cafés, and shops were closed, I looked for small, intimate public stages, like door frames, triangles, lines, circles:
I explored inner subtext and audio description as tools to open up the senses, towards the urban surrounding’s sensorial information, which became the main source of nourishment for the movement quality. After some solo research, three other dancers joined my walks. We built a protective swarm around the performing solo dancer by singing songs. Accumulating information from the past and present, and inside and outside views of our bodies, we challenged the borderline blurring care, control, freedom and dependence.
Anja Kolmanics is a Berlin based artist. As a dancer, she worked for YET company, makemake produktionen, Martin Gropius Bau, among others. Her own choreographic work was shown at Performing Arts Festival Berlin, LetMeIn Festival Berlin, Brotfabrik and Ada Studios Berlin. At the moment her work is supported by the DIS-TANZEN scholarship of the German government. The dancing plague research project will be continued as a performance installation in summer 2022.
In meinem Solo mit dem Titel „Pandemic Situation“ geht es um einen innerlichen Kampf zwischen meinem strukturierten Alltag als Solokünstler und der jetzigen Verzweiflung und Zukunftsängsten, die mich in der Pandemie jeden Tag aufs Neue einholen.
Franklyn „Slunch“ Kakyire fing 2006 mit vielen Background Choreographien aus dem Bereich Los Angeles Performance an und eignete sich Jahre später weitere Tanzstile wie Hip Hop Dance, House Dance und einige Floor Movements aus dem Bereich B-Boying an. Er performt mit etlichen Solo und Duett Stücken auf nationalen sowie auf internationalen Bühnen, gewann die Juste Debout Qualifikation in Seoul (2019) und trat in einem der besten 16 Teams weltweit beim internationalen Juste Debout in Paris an.
Wie arbeiten wir Performer*innen in pandemischen Zeiten? Welche Probleme tun sich auf? Wie versuchen wir sie zu lösen? Wofür lassen sich keine Lösungen finden?
Eine persönliche Erzählung von Angela Kecinski aus den Proben mit Verena Steiner (Künstlerische Leitung) und Franklyn Kakyire.
Berührung…
Als Performer*innen gemeinsam einen Modus finden? Sich gegenseitig „spüren“? Wie kann das funktionieren, wenn die Körper der anderen Tänzer*innen konstant so weit weg sind, dass man kaum ihren Atem hört? Um eine Choreographie ausführen zu können, brauchen wir Referenzen im Raum. Wir scannen den Boden, die Wände, Objekte und andere Perform*innen im Raum. Wir brauchen bestimmte Bezüge zum Körper der Anderen, die wir normalerweise über Nähe oder gar über Berührung herstellen. Ein Leben ohne Berühren und Tasten sei nicht möglich, das dachten wir vorher. Körperliche Berührung fungiert als Ressource im Tanz. Sowohl das passive berührt
Werden als auch das aktive Berühren. Wie ist der Muskeltonus der Anderen? Wie passieren Bewegungsansätze? Unsere gewohnte Sinneswahrnehmung und unser Umgang damit ist beeinträchtigt. Wir können sehen wie eine Bewegung ausgeführt wird, aber wir spüren es nicht.
Unser Körper wird aktiviert durch Berührung. Wie können wir in den Körper des Anderen „eintauchen“, das Gegenüber körperlich verstehen? Die Haut ist ein Ort der taktilen und emotionalen Wahrnehmung. Wie können wir uns nah sein, um einen gemeinsamen Prozess zu bestreiten und ein Stück kreieren? Wie erreichen wir eine kinästhetische Empathie über die Distanz für jene, die sich mit im Studio befinden?
Technik der indirekten Berührung…
Wir legen uns auf den Boden, eine Hand auf den Unterbauch und spüren den Atem. Erstmal unseren eigenen. Bei der Ausatmung bewegt sich der Unterbauch nach innen. Dann wird der natürliche Atemimpuls ausgelöst, der Bauch weitet sich. Bei jeder weiteren Ausatmung lassen wir nicht nur Luft, sondern auch Töne strömen. Wir spüren die Resonanz des Tones in unserem eigenen Körper und spüren auch die resonierenden Töne im Studio, die durch die Körpern der Anderen fließen. Wir bewegen uns langsam, im Rhythmus unseres eigenen Atems. Die Rhythmen jener, die sich mit im Raum befinden, werden spürbar. Wir fühlen uns. Das ist eine Technik, die uns sehr zusammengebracht hat und uns geholfen hat auch in anderen Tasks gemeinsame Modi zu finden.
Proben ohne Gesicht…
Je nach Größe des Raumes ist das choreographische Spiel eingeschränkt. Wege der Kreuzungen und Umrundungen, Positionierungen und Relationen sind schlichtweg nicht möglich. Wir haben uns entschlossen, eine Stoffmaske zu tragen, da wir den Abstand von 1,5m für kurze Momente nicht immer einhalten können. Es fehlt das offene Gesicht. Wir versuchen den Kiefer zu lockern, aber oft fühlt es sich nicht so frei und locker im Gesicht an.
Ohne Training…
Wie läßt es sich mit einem untrainierten Körper arbeiten? Im Tanz sehnen wir uns nach Befreiung.
Wir wenden bestimmte Tools an, um loszulassen, lernen Techniken, um unsere Körper optimal zu nutzen. Jetzt sind wir beschränkt. Können im kleinen Probenraum weder vor noch zurück, strengen uns zu viel an, atmen zu heftig. Wir können wir in dieser Situation loslassen und mit unseren Körpern arbeiten?
Es fehlt das Profitraining im Raum und in der Gruppe. Eine Person, die sich vorbereitet hat und sich methodisch 90 Minuten Zeit nimmt, den Körper und das Bewusstsein auf die Probe vorzubereiten. Das Auge von außen, das dich anguckt und dir, unabhängig von jeglichem künstlerischen Prozess, sagt, was dir gut tun und helfen könnte. Ich bin vor Corona nicht mehr täglich ins Training gegangen, aber bei Zeiten immer mal wieder. Onlinetraining oder gemeinsames Warm-up gibt mir keinen adäquaten Ersatz. Fitness, Virtuosität, Vielfältigkeit, Konzentrationsvermögen – davon war vor Corona mehr in mir vorhanden. Das macht mich traurig und ich versuche mich nicht frustrieren zu lassen und mich zu freuen, dass ich überhaupt noch arbeiten darf.
Stück ohne Aufführung…
Ich hoffe sehr, dass wir unser Stück im Mai auf dem Außengelände von Kampnagel zeigen können. Eine Performance ohne Zuschauer macht auch traurig. Erst im Zeigen entwickelt sich das Stück, kommt zu vollem „Leben“. Das Performen ist anders ohne Publikum und ergibt für mich erst Sinn als Live-Aktivität.
Ständiger Wechsel…
Normalerweise erstellt die künstlerische Leitung oder Produktion einen Probenplan. Mit Mühe, denn es gibt viele Aspekte der freiberuflich Tätigen zu berücksichtigen, die z. T. auch noch kleine Kinder haben. Nicht genug, denn in diesen Zeiten ist alles anders…
Jemand ist tatsächlich an Corona erkrankt. Wie lange dauert die Genesung? Unplanbar. Proben müssen lange ausfallen. Danach wird eine Quarantäne verordnet, ausgelöst durch den Kindergarten – wieder 14 Tage keine Proben. Ein Schnupfen. Wir lassen die Probe lieber ausfallen.
Erneute KiTa-Schließung: Kinderbetreuung kann nur für die Hälfte der Woche organisiert werden, der Rest der Proben muss entfallen. Es ist eine riesengroße organisatorische Herausforderung!
Wir proben seit 4 Monaten und hätten eigentlich schon Premiere gehabt. Wir haben erst 50% von den ehemals angesetzten Proben gearbeitet. Es erfordert Geduld. Andererseits ist es auch schön, sich lange mit einem Thema beschäftigen zu können und nicht schnell von Prozess zu Prozess zu hetzen. Finanziell schlägt es sich natürlich auch nieder, da sich ein Budget über einen viel längeren Zeitraum erstreckt.
Angela Kecinski tanzte nach ihrem Studium am ArtEZ (Hochschule der Künste) in Arnheim an verschiedenen Stadttheatern in Deutschland und Schweden. Sie kehrte zurück nach Hamburg, schloss den MA Performance Studies ab und arbeitet seitdem als freischaffende Performerin, Choreographin und Dozentin.
[cabin fever] is inspired by the covid-19 lockdown, exploring the intangible inner processes an individual goes through when abruptly locked up in a space for an extended period of time.Trauma, healing, loneliness, hopelessness are some examples of possible mental states experienced. Movement and sound are used as a medium to bring the concept to life.
Gift Uzera is a freelance professional dancer and choreographer from Namibia. He is also a film and theatre actor and has appeared in films such as Katutura (2015) and The Hidden Sky- El Cielo Escondido (2016). He has a background of acting for theatre and assistant directing professional theatre plays at the National Theatre of Namibia, as well as project coordinator for the Windhoek International Dance Festival during 2017 &2018. Recently, he was in Germany for a co-production Hereroland between Namibian and German artists from November 2019 to February 2020. Gift has graduated from the University of Namibia and holds a Bachelor of Arts degree (Honours) in Psychology and Music Studies under dance and movement.
Muningandu Swithin Hoveka’s artistic career embodies expressions in Visual and Performance Art. Her professional music career started in 2014 as one half of group duo Stardust, which scooped three NAMA Awards in 2015. As s member of Stardust, she was an opening act for Big Ben and sung backing vocals for Shishani (2015) as well as for Joss Stone (2017). Muni has performed at The NAMA Award (2015) and Miss Namibia (2015). Other platforms include The Warehouse Theatre, Goethe Institute and The Owela Festival. Recently, she was one of the featured artists in the set for the Warehouse Theatre’s Afro Rocker’s Reggae Nights which took place in March 2020. As a solo artist, her musical performances move along the continuum between classic tunes and popular sounds. Genres include Neo Soul, Indie Pop and Contemporary RnB. Regarding conceptual performances, Hoveka’s act varies from representational to abstract. Within this realm, inspiration of nature and human ideology are fragments found in her works. She has obtained a Bachelor of Arts (Honors) in Creative Expression at the University of Namibia in Windhoek, where fine arts, music and theatre were inclusive in her coursework.
In my current research I am confronting myself with the mythological figuration of the nymph Echo. Her story, conceived and told by men, has been worked on for thousands of years with a focus on Narcissus. Experiences like „speechlessness“, „dissolving“ and „retreat“ (isolation) are quite similar. So, when I see it through the lens of Echo it allows me to shift her narrative a bit – what would happen if Echo is transforming, is becoming a landscape itself as an act of resilience and strength? For me, Echo is not only a female figure and a historical body, but also a reference point for the current question of how we can cope with experiences and crises that have been physically inscribed in us?
The focus in this practical research lies on «practicing» all the potential movement and sound material and bodily states that can be generated through the idea of «echo».
Read it out loud to another person, telling the other person to repeat only the last words or sounds:
Concrete poetry by Annett KottekConcrete poetry by Annett Kottek
ECHO (work in progress, 2020 im_flieger Vienna)
Sophia Hörmann is a performer and dance maker based in Vienna. She studied Dance Pedagogy at the MUK Vienna and Contemporary Dance at the Escola Superior de Danca in Lisbon. 2017 she joined a mentoring program with choreographer Doris Uhlich. 2019 she premiered her first solo performance GLOWING current moods at the imagetanz Festival Brut Vienna. 2020 she was part of the tour through thoughts program organized by Uferstudios Berlin and Life Long Burning. Since 2019 she started to collaborate with her sister Johanna (HÖRFRAU Kollektiv). The „echoing“ practice which is a tool to listen to the body in a nurturing way, will lead her to her new solo piece ECHO which will have its premiere in April 2021. Collaborations with El Conde de Torrefiel, Nature Theater of Oklahoma, Doris Uhlich, Saint Genet, Steirischer Herbst, Brigitte Wilfing and more.
„Unsichtbare Angst“ setzt sich tänzerisch mit der Frage auseinander, was passiert, wenn man sich in einem begrenzten Raum einschließen muss. Die in unbekannter Situation empfundenen Emotionen und der psychologische Zustand bilden den Ausgangspunkt und werden mittels Improvisation in Tanz verwandelt. Der Ort der Nottreppe ist insofern symbolisch, als dass die Nottreppe abgetrennt vom lebendigen Leben existiert, als wäre sie ein Tunnel, der sich für immer fortsetzt.
Sujin Lee wurde 1992 in Südkorea geboren. Sie absolvierte 2018 ihren Bachelor in Zeitgenössischem Tanz/Klassischem Ballett an der Musik und Kunst Universität Wien. Seit 2019 belegt sie das Masterstudium Performance Studies an der Universität Hamburg. Zwischenzeitlich arbeitet sie an verschiedenen Tanz und Performance-Projekten.